LGT-Cup am Mondsee

Anlässlich des 100–Jahr–Jubiläums des Union Yacht Clubs Mondsee fand der diesjährige LGT–Cup (Österreichische Segel–Traditionsklassenwoche, gesponsert von LGT, der Bank des Fürstenhauses von Liechtenstein) im Auftrag des K.u.k.Yachtgeschwaders auf dem Mondsee statt.

54 historische Holzschiffe – das älteste darunter Baujahr 1895 – fanden sich am Sonntag, 03.08.2008, zum Geschwadersegeln vor dem UYCMo ein. Über die Toppen beflaggt paradierten die alten Schönheiten bei wahrem Kaiserwetter vor der Esplanade und boten dem Publikum Gelegenheit zu einer fachlich kommentierten Besichtigung. Anschließend wurde das Geschwader von Traditionseinheiten mit Salutschüssen empfangen. Auch Erzherzog Johann Habsburg gab der Veranstaltung die Ehre.

Mit 54 Schiffen aus 4 Nationen (Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein) ist dies das größte bisherige Teilnehmerfeld . Leider waren nur 3 L–Boote am Start wodurch es zu keiner Klassenwertung (ab 5 Booten) kam.

Am Montag, 4.8.2008, wurden die ersten beiden Wettfahrten ausgesegelt. Die Windverhältnisse waren – entgegen den üblichen Mondsee Leichtwindbedingungen – exzellent für die Rennjollen, Drachen und Lacustre. Bei der zweiten Wettfahrt legte der Wind an Stärke zu, was die ersten Ausfälle auf Grund von Materialbruch oder Kenterung zur Folge hatte. Am Abend wurde vom Sponsor zum Galadiner ins Schloss Mondsee geladen.

Am Dienstag wurde eine „Lange Wettfahrt“ gesegelt, die diagonal über den See führen sollte. Diesmal zeigte sich der Mondsee von seiner windarmen Seite, sodass die Wettfahrt nicht nur sehr lange dauerte, sondern auch L–174 auf den ersten und L–110 auf den 6. Platz brachte – nicht zur Freude aller. Nach einigen Protesten nahm die Wettfahrtleitung, zum Leidwesen der „Leichtwindboote“, die doppelte Wertung der langen Wettfahrt zurück.

Der Dienstagabend fand seinen Ausklang im Hafen des Union Yachtclub Mondsee bei einem gemütlichen Abendbuffet.

Am Mittwoch, nach einem Jazz–Frühschoppen mit Weißwurst, gelang noch eine schöne 4. Wettfahrt bei leichtem, aber konstanterem Wind. Überdies konnte nun das jeweils schlechteste Ergebnis gestrichen werden.

In der Gesamtwertung segelte Christoph Radatz L–174 auf den 12.Rang und Peter Pfister L–110 auf den 15. Rang, Walter Korntner L–181 musste sich mit Platz 42 zufrieden geben, nachdem am 1. und am 2. Wettfahrttag die Spibaumbeschläge brachen.

Die, wenn auch kleine, L–Boot Gemeinde verbrachte wieder ein mal ein paar äußerst gesellige Regattatage und nützte noch den Donnerstag, bei wirklich konstanten Windverhältnissen, für eine gemütliche Geschwader– und Trimm–Ausfahrt.

Besondere Beachtung fand der 91–jährige Rolf Halle als ältester Teilnehmer, der ein Rennsegelkanu, Bj. 1915, über den Parcours steuerte, aber auch unser Klassenpräsident Christoph Radatz welcher den Fairness–Preis übereicht bekam. Begründung von Comodore Höller:

Er hat noch nie miterlebt dass ein Regattasegler bei der Wettfahrtleitung seine zu hohe Yardstickzahl (106 statt 105) beanstandet und gleich mit den anderen Booten der Klasse eingestuft werden möchte, also einen Punkt abgibt.

Abschließend gebührt dem Union Yacht Club Mondsee größte Hochachtung für eine gelungene und höchst professionell durchgeführte Veranstaltung, und den Mitgliedern des Vereins ein Danke für das Räumen des gesamten Hafens; dies war notwendig geworden, um das große Teilnehmerfeld überhaupt unterbringen zu können. Insgesamt war die LGT–Traditionssegelwoche wieder eine gelungene Veranstaltung – wenn da auch der Wermutstropfen ist, dass sie sich alle 2 Jahre mit der Bodensee–Traditionswoche überschneidet. Eine bessere Terminkoordination wäre für die Traditionssegler im Raum Österreich, Schweiz, Süddeutschland ein Vorteil, um sich öfters bei so hochwertigen Veranstaltungen zu treffen.