Der Untergang der L-166

Als recht schwierig zu beherrschendes Spielzeug für große Jungs erwies sich das L–Klassen–Boot „Toy for the Boy”, als es während der Münchner Woche auf dem Starnberger See mit vollen Segeln gurgelnd auf 48 Meter Tiefe ging. Die Crew konnte sich nur noch schwimmend in Sicherheit bringen. Eine unvermutete Bö mitten im Spinnakermanöver hatte das offene Kielboot während einer der sieben Wettfahrten der bayerischen Traditionsflotte so weit krängen lassen, dass es voll lief und sich verabschiedete.

Dem Eigner, der das Boot in den vergangenen Jahren unter erheblichem Aufwand zu einem Schmuckstück restauriert hatte, fiel ein riesiger Stein vom Herzen, als der Oldtimer zwei Tage später wieder gehoben werden konnte. Mit Hilfe von zwei 500 Liter fassenden Luftsäcken tauchte das „Spielzeug für den Jungen” unversehrt wieder aus den Fluten auf. Die Segel standen noch.

Aber auch vielen anderen der 80 teilnehmenden Crews machten extreme Wetterbedingungen schwer zu schaffen. Bei Böen um 8 Beaufort, Regen- und Hagelschauern gab es zerfetzte Segel und Mastbrüche. Sieger der zum vierten Mal veranstalteten Münchner Woche wurde Josef Höflinger mit seinem 40–m² Schärenkreuzer mit sechs ersten Plätzen. Markus Steinlein belegte mit einer 20–m² Rennjolle Platz zwei.